Seit einiger Zeit hat Julian einen ziemlich strikten Tagesablauf entwickelt: morgens nach dem Aufstehen kuschelt er sich gerne aufs Sofa und schaut ein wenig fern oder eine unserer zahlreichen aus Deutschland mitgebrachten DVDs, bis er ganz wach ist. Neuerdings schaltet er den Fernseher aber pünktlich um 9.30 Uhr aus und rast in sein Zimmer, um seinen Laden zu öffnen. Er zieht die Jalousien hoch, sammelt in der Wohnung die Waren ein, die er am Vortag verkauft hat, setzt sich hinter die Theke und wartet auf Kunden. In der vergangenen Woche hat Julian, im Laden sitzend und auf Kunden wartend, sage und schreibe 25 Bücher gelesen (in seinem Zimmer kommen halt nicht so häufig Kunden vorbei):
Holub, Joan: Why do birds sing?
All about... Provinces and Territories - Nova Scotia
All about... Capital Cities - Ottawa
Baker, Keith: On the go with Mr. and Mrs. Green
Bourgeois, Paulette: Franklin fibs
Bourgeois, Paulette: Franklin rides a bike
Bourgeois, Paulette: Franklin is bossy
Bourgeois, Paulette: Franklin wants a pet
Rogers, Hal: Tow trucks
Anderson, Scoular: Superdog Stan
Thomson, Sarah L.: Amazing Whales!
Swanson, Diane: Welcome to the world of otters
Kalman, Bobbie: What is a dog? (The Science of Living Things)
Berger, Melvin: Dive! - a book of deep-sea creatures
Sharmat, Marjorie: Nate the Great and the tardy tortoise
Behnke, Alison: Firefighters
Randolph, Joanne: Solids in my world (My World of Science)
Randolph, Joanne: Liquids in my world (My World of Science)
Randolph, Joanne: Gases in my world (My World of Science)
Maynard, Christopher: Why do volcanoes erupt?
Caplan, Jeremy: Volcanoes! (Time for Kids)
Mitchell, Melanie: School Bus Drivers
Liebman, Daniel: I want to be a builder
Liebman, Daniel: I want to be a musician
Theodore Roosevelt - the adventurous president (Time for Kids)
Ein richtiges Schauspiel ist es, wenn er seinen Laden abends schließt. Um Punkt 21 Uhr klingelt ein Wecker, Julian kommt ins Wohnzimmer gerast, schaltet den Transformator ein, der den kanadischen Strom in 220V umwandelt, flitzt zurück in sein Zimmer, spielt auf seinem kleinen Keyboard "O Canada" und singt dazu, deckt dann das Keyboard wieder mit einer Wolldecke ab, stellt das CLOSED-Schild vor seine Zimmertür, dreht das OPEN-Schild auf seiner Theke um, schließt die Jalousie, holt seine Tafel rein, auf der immer die Sonderaktionen des Tages stehen (heute z.B. 20% OFF), legt alle ausgelesenen Bücher neben den Computer im Wohnzimmer, damit ich sie aufschreiben kann, bringt den über den Tag hinweg angefallenen und in verschiedenen Tüten hübsch getrennten Müll in die Küche, schaltet den Mini-Bewegungsmelder ein, der am Türknauf seiner Zimmertür hängt, und schließt seinen Laden - die Reihenfolge ist übrigens festgelegt, betont Julian.
28.06.2007
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